Mika von Sansibear
Los ging es am Mika.
Die Komponenten liegen bereit, Servos habe ich umprogrammiert und es kann losgehen.
Als erstes werden die Carbon-Servorahmen angeschliffen und vorbereitet.
Hierzu wird der Servoarm aufgeschraubt und der Rahmen montiert.
Die Rippe mit dem Gegenlager wird mit einem Tropfen Seku an den beiden seitlichen Schenkeln fixiert.
Dies dient nur einer sauberen Ausrichtung aller Teile zueinander beim Einbau – so kann nichts verrutschen.
An den Qr kommt ein 4mm und an den Wk ein 6,35mm Doppelservoarm zum Einsatz. Diese verschwinden komplett im Schacht und so ist ein flacher Servodeckel ohne Hutze möglich.
Der maximal nutzbare Servoweg bei unseren Systemen sind 145 Grad, bevor mechanisch irgendwas im Weg ist.
Die Servos wurden also auf 150 Grad programmiert und die Impulsweite auf Jeti angepasst.
So hat man den max Weg und dazu noch eine bessere Auflösung.
Das das Gegenlager sauber unter die Schale rutschen kann wird ein wenig des Schaumkerns entfernt.
Ich nehme ein Teppichmesser und schneide damit vorsichtig links, rechts, oben und unten ein bissen ein und ziehe den Schaumstoff dann mit einer Zange raus.
Auch auf der Gegenseite wird ein wenig Schaum entfernt, schließlich sollte das Servo im Notfall auch wieder demontierbar sein. Dazu muss es ein paar Milimeter aus dem Kugellager geschoben werden. Diesen Platz muß man sich am Schaum schaffen.
Die Servos wurden noch mit Trennwachs behandelt, so werden diese später auch sicher wieder rausnehmbar sein.
Als nächstes wurden die Servorahmen in die Flächen geklebt.
Hierfür wurden die Servoschächte mit Kreppband umklebt und die Position des Servos bestimmt. Diese am Rand markiert und eine, zum Scharnier rechtwinklige Hilfslinie gezogen.
Daran wird das Servo beim Einkleben dann ausgerichtet Um zu gewährleisten das das Gestänge später auch 90 Grad zum Scharnier läuft.
Dort wo der Servorahmen verklebt wird habe ich den restlichen Schaum noch weggekratzt.
Da zwischen Unterschale und der Rippe mit dem Gegenlager noch Luft ist habe ich dort Mumpe platziert. So ist Ober und Unterschale komplett verbunden und es ergibt sich ein stabiler Formschluss.
Als nächstes wurden die Durchbrüche fürs Gestänge gemacht.
Mit einem langen 3mm Bohrer wird an der richtigen Stelle eine Bohrung gesetzt. Wichtig ist hierbei das man das Ruder wegklappt da man ja mit dem Bohrer nichts am ruder verkratzen/beschädigen möchte.
Ist die Bohrung drin so wird das Loch mit einer runden Schlüsselfeile ein wenig erweitert, die Gewindestange mit Gabelkopf montiert und durch die Öffnung geführt.
Jetzt etwas Kreppband angebracht und die genaue Ausgangsposition markiert.
Ruderseitig wird dann mittig zu den Markierungen (Strich links und rechts der gewindestange) eine weitere Markierung gesetzt und diese 90 Grad zum Scharnier angezeichnet.
Dies ergibt die Position des Ruderhorns.
Diese Markierung wird dann vorsichtig, mit dem Dremel auf 2mm Breite geöffnet bis das Ruderhorn reinpasst.
Wichtig ist hier auch den Schaumkern bis zur Innenseite der Oberschale zu entfernen. Hier kann auch eine blinzelte genutzt werden.
Nur so ist am Ende auch der errechnete Hebelarm am Ruderhorn gegeben.
Lässt man zum Beispiel 2mm Dchaum stehen und setzt da das Ruderhorn auf so hat man erstens eine ganz andereÜä Übersetzung in den Anlenkungen und die Verklebung zur eigentlichen Schale ist nicht da.
Ich lasse mit fürs Einkleben der Ruderhörner immer sehr Viel Zeit und Messe 10x nach.
Das ist bei einer ordentlich gerechneten Anlenkung einfach sehr wichtig.
Ist das Ruderhorn drin und der Kleber ausgehärtet so stecke ich den Gabelkopf übers Ruderhorn und zeichne die Umrisse auf der Oberschale nach. So habe ich den genauen Ausschnitt den ich benötige. Die Tiefe (Maß Richtung Nasenleiste) des Ausschnitts erstmal nicht so groß wählen und Stück für Stück rantasten bis das Gestänge sauber laufen kann.
Anschließend wird die finale Gestängelänge ermittelt um die Ausschläge nach oben und unten entsprechend zu erreichen.
Hierfür nutze ich immer ein Dummygestänge. Habe ich die korrekte Gestängelänge ermittelt so wird ein finale Gestänge erstellt. Hier wird die Gewindestange so abgelängt das die beiden Gabelköpfe auf Anschlag aufgeschraubt werden müssen um das Endmaß des Gestänge zu erreichen.
Jedes gewinde hat ein wenig Luft/Spiel und durch diese Vorgehensweise ist das Gestänge 100% spielfrei.
Die WK habe ich bereits komplett fertig und das errechnete Verhältnis zwischen Abtriebshebel und Ruderhorn
war 1 : 1,45
9,22mm Ruderhorn und 6,35mm Abtriebshebel.
Verfügbarer Servoweg 145 Grad.
145 Grad : 1,45 = 100 Grad (theoretisch)
Vom errechneten Weg werden immer pauschal 15 Grad abgezogen – da der Servoarm nicht lienear läuft sondern einen Kreisbogen fährt ist die Übertragung von Bewegung des Servoarms aufs Ruderhorn nicht mehr 1zu1 sobald der Servoarm Richtung Waagrechte fährt.
Somit ist der Weg der am Ruder ankommen sollte ca 85 Grad.
Meine klappen fahren 76 Grad nach unten und 10 Grad nach oben. Somit scheint der Einbau mal wieder sehr sauber gemacht worden sein.
Die Anlenkungen in den QR sind jetzt auch fertig. Wie immer bocksteif und 100% spielfrei.
Die Übersetzung ist hier 1: 2,2
Abtriebshebel – 4,1mm
Ruderhorn – 9mm
Der Mika ist bereit für den Erstflug und bringt 1393g auf die Waage.
Der Rumpfausbau hat doch mehr Zeit gekostet wie gedacht obwohl ja alles echt gut vorbereitet ist.
Da es mir wichtig ist das nachher alles passt wird halt paar mal gemessen und kontrolliert bevor was eingeklebt wird.
Die CHAServo DS115 passen perfekt in das mitgelieferte Servobrett.
Bei den Servoarmen und Gabelköpfen im Rumpf habe ich natürlich auch auf unsere Systeme gegriffen. Achsabstand sind damit nur 5,7mm.
Die Ruderhörner welche dabei sind passen super und die vorgefertigten Schlitze in den Rudern auch.
Lediglich beim SR Ruderhorn musste ich die Bohrung auf 1,6mm aufbohren.
Um das Bowdenzugröhrchen sauber im Rumpf zu verkleben habe ich einen Federstahldraht in diese geschoben und mit Magneten von außen an die Rumpfwand gezogen.
Hierfür habe ich dünnflüssigen Sekundenkleber dem Röhrchen entlanglaufen lassen.
Das dieser nicht zu weit läuft habe ich Am anderen Ende Schaumstoff positioniert. Dieser soll den Kleber auffangen. Das funktioniert nur bedingt.
Nicht übertreiben mit dem Kleber.
Nach viel messen und probieren war dann alles verklebt und ich habe noch schnell den Akku gelötet – 2S LiIonen 2900mAh.
Die Zellen habe ich parallel positioniert. Wenn man sie Inline lötet wird es schwierig die Zellen in den Rumpf zu bekommen wenn man die Nase mit Blei ausgegossen hat.
Der Rex7 Empfänger passt perfekt auf den Akku und es fehlte nur noch der Flitschenhaken.
Wie immer beim abziehschnautzen löse ich dies mit einem 5mm Messingrohr (innen 4mm) welches ins eingegossene Blei geklebt wird. Unters Rohr kommt noch ein Magnet und so hebt der Passstift der reinkommt durch den Magneten.